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Letzte Pressemitteilung vom Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“

vom 07. Oktober 2019

Rat missachtet Klimanotstand mitten in Horstmar

 Lünen. Den Abholz-Fraktionen von SPD und CDU fehlten in Sachen Kleinbecker Park schon immer gute Argumente. Jetzt scheint die Luft so richtig raus. Denn nun werden dem Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“ böse Dinge nachgesagt. Einige SPD- und CDU-Politiker versuchen aktuell, die Klima- und Umweltschützer als potenzielle Rechtsbrecher darzustellen. Weiterhin werden über 3.300 Bürgerinnen und Bürgern, die aus sehr guten Gründen den Bürgerantrag zum Erhalt des Kleinbecker Parks gestellt haben, zu deren Opfern degradiert.

Das Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“ hat von Anfang an sachlich argumentiert, verborgene Fakten ausgegraben und den Verantwortlichen den Spiegel vorgehalten. „Das ist natürlich peinlich für diejenigen, die den Klimanotstand für Lünen und somit auch für Horstmar ausrufen und als erste Maßnahme ohne Not den Weg für das Fällen von 100 Bäumen frei machen“, so Fritz Angerstein, einer der Bündnis-Sprecher. Lünens Klima- und Umweltschützer sollten sich aber von absurden Vorwürfen nicht beeindrucken lassen. „Lassen Sie sich von den Beton-Fraktionen nicht für dumm verkaufen“, so Angerstein. Richtig sei: Das Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“ hätte es sehr begrüßt, wenn die Stadt mit dem Großgrundbesitzer Harpen AG einen Deal im Interesse des Klima- und Umweltschutzes verhandelt hätte – auch unter Einsatz von öffentlichen Fördermitteln.“ Stadt und Harpen AG sitzen häufig genug wegen Vertragsangelegenheiten an einem Tisch. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Notfalls hätte der Rat der Stadt das Grundstück auch versuchen können zu kaufen und hätte dafür evtl. sogar Fördermittel einsetzen können“, so Angerstein.

An dem Erhalt der 100 Bäume hatten die Verantwortlichen im Rathaus aber von Anfang an kein Interesse. Deshalb wurde der Wald wahrheitswidrig krank geredet; weiter wurde eine gutachterliche Stellungnahme über den vitalen Zustand des Wäldchens vom Tisch gewischt sowie der dokumentierte Wille von über 3.300 Bürgerinnen und Bürgern ignoriert. Auch hielt die Stadtverwaltung keine ausreichende Ausschau nach Fördergeldern bei Bund, Land u.a. Institutionen, die speziell für den Erhalt von Stadtgrün zu bekommen wären. Obendrein gab die Stadt ein Rechtsgutachten in Auftrag, dass schwerpunktmäßig nur unzureichend Alternativen zum Abholzen aufzeigte. Die Liste der Klima-Schande ließe sich sicher verlängern. Und da stellen sich SPD und CDU hin und sagen: Jeder Versuch des Erhalts der Bäume wäre ein Rechtsbruch. Sie hätten nichts anderes gedurft als die Axt rauszuholen. Man fragt sich doch, wieso wäre der Kauf eines Grundstücks mit Bäumen ein Rechtsbruch? Realsatire – wenn es nicht so traurig wäre.

Das Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“ nimmt die Ratsentscheidung mit Erschrecken zur Kenntnis. Das Votum mache allen deutlich, dass die Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament Lünens verändert werden müssen, „damit Klima- und Umweltschutz in Zukunft in Lünen endlich ernst genommen werden“, so Bündnis-Sprecher Johannes Hofnagel. „Unser Bündnis wird weiter engagiert für den Erhalt der 100 Bäume arbeiten.“ Viele Punkte seien noch offen oder unklar. Beispielsweise die Artenschutzprüfung: Die jetzige Fassung sei veraltet; sie gebe nicht den aktuellen Stand wieder. Zudem stehe die forstrechtliche Bewertung aus. Immerhin gelte der Kleinbecker Park nicht nur frostrechtlich als Wald, sondern sei bei der Landesumweltverwaltung auch im Biotopkataster erfasst. „Das letzte Kapitel in Sachen Kleinbecker Park ist noch längst nicht aufgeschlagen“, so Hofnagel weiter.

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Gutachter: Kleinbecker Park gesund und erhaltenswert

Der Kleinbecker Park mit seinen rund 100 Bäumen ist gesund, ökologisch wertvoll und mit Blick auf den Klimawandel dringend erhaltenswert. Auch gehen von dem Park weder akute noch langfristige Gefahren aus. Lediglich Pflegedefizite sollten beseitigt und das Areal fachmännisch durchforstet werden.

Zu diesem Ergebnis kommt eine gutachterliche Einschätzung, die der vereidigte Baumsachverständige Marko Wäldchen vor wenigen Tagen anfertigte. Interessierte können die gutachterliche Einschätzung auf der Homepage des Bündnisses Rettet den Kleinbecker Park unter www.kleinbecker-park.de abrufen. Auftraggeber waren der Arbeitskreis für Umwelt und Heimat e.V., die Ratsfraktionen der Wählergemeinschaft Gemeinsam Für Lünen (GFL), Bündnis90/Die Grünen und Piraten/Freie Wähler Lünen sowie der FDP-Stadtverband. Der Soester Gutachter Marko Wäldchen ist von der Landwirtschaftskammer NRW bestellter und vereidigter Sachverständiger; zu seinen Auftraggebern gehören Gerichte, Staatsanwaltschaften, Polizeidirektionen, Landes-, Kreis- und Kommunalbehörden, Kirchenverwaltungen, Verwaltungen historischer Gärten u.a.

Bei seinem Besuch am 15. August 2019 in Horstmar stellte der renommierte Gutachter fest, dass der Kleinbecker Park „eine gute Vitalität“ habe; zudem stellte er dem Wäldchen eine „günstige Entwicklungs-prognose“ aus. Mehr noch: Die Grünfläche im Zentrum Horstmars sei wegen seiner gemischten Gesellschaft aus Großbäumen, kleineren Gehölzen und anderen Pflanzen besonders in wasserarmen Zeiten stabil. Insgesamt sei der Park „im wahrsten Sinne eine grüne Lunge“, der „in erheblichem Umfang Feinstäube bindet“. Das sei an der stark befahrenen Preußenstraße „von erheblicher Bedeutung“. Einzelne Bäume könnten diese Leistung gar nicht erbringen.

Gutachter Marko Wäldchen schätzte bei seinem eineinhalbstündigen Rundgang auch die Verkehrssicherheit der Grünfläche ein. Dabei diagnostizierte er Pflegedefizite in Form von abgestorbenen Ästen. In seinem Gutachten heißt es hierzu: „Dabei handelt es sich vorwiegend um Fein- und Schwachäste, was „keine Folge von Erkrankung“ sei. Insbesondere in der Schlegelstraße müsse ein Bergahorn fachmännisch beschnitten werden.

Höchstwahrscheinlich brauche kein einziger Baum aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Per Saldo sei der Kleinbecker Park nicht in einem Besorgnis erregenden oder desolaten Zustand. Wörtlich sagt der Gutachter: „… es handelt sich um einen schützens- und erhaltenswerten Bestand“.

Insgesamt trage der Kleinbecker Park zur Kühlung der Luft bei und strahle diesen Effekt auch über seine Ränder hinaus aus. Darüber hinaus sorge der kleine Wald auch für ein Klima des Wohlfühlens bei den meisten Menschen. Bereits der Anblick wirke sich messbar positiv aus. Der Kleinbecker Park tue nicht nur den Menschen gut, sondern sei auch für die Tierwelt wichtig. Der Gutachter zeigt sich sicher, „dass im Falle einer Untersuchung durch ein tierökologisches Institut eine Vielzahl von Arten nachgewiesen würde, auch von besonders und streng geschützten.“ Der Grünzug in Horstmar biete Tieren Schutzräume, Fortpflanzungs- und Aufzuchtstätten und diene als Trittsteinbiotop. Auch deshalb sollte der dichte Unterwuchs im Park erhalten bleiben.

Abschließend hält der Gutachter fest, dass der Park einen wichtigen und erhaltenswerten Bestand aufweise, der fachgerechte Pflege „in geringem Umfang benötigt“. Die Bedeutung solcher innerstädtischen Oasen könne „nicht hoch genug eingestuft werden“. Das gelte insbesondere mit Blick auf den Klimawandel. Die geplante Rodung des Kleinbecker Parks sei „nach außen kaum vermittelbar“.

Das Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“ sieht sich durch die fachmännische wie neutrale Stellungnahme des Gutachters in seiner Auffassung bestätigt, wonach der Beigeordnete der Stadt Lünen Arnold Reeker den Kleinbecker Park gezielt in einem schlechten Licht darstellt, um die geplante Bebauung durchzusetzen. Aus Sicht des Bündnisses wurden die Ratsfraktionen über den festzustellenden guten Zustand des Baumbestands bisher nicht informiert. „Der Rat und seine Ausschüsse haben somit in der letzten Ratssitzung auf einer nicht korrekten Informationsbasis entschieden. Der Rat muss die neue Faktenlage neu bewerten, überdenken und nochmals entscheiden. Denn mit der gutachterlichen Einschätzung liegen allen Entscheidern in der Sache nunmehr neutrale und völlig neue Informationen zur guten Qualität des Kleinbecker Parks vor. Diese sollten für die bisherigen Befürworter einer Rodung hinreichend sein, ihre Meinung im Sinne des Klima- und Umweltschutzes zu überdenken. Weitere Wohnungen können im Stadtgebiet an anderer Stelle gebaut werden – dies muss nicht dort erfolgen, wo ein so guter Baumbestand vorhanden ist. Wenn der Rat will, gibt es auch Wege und Möglichkeiten den Park zu erhalten!“  sagen Friedrich Angerstein und Dr. Johannes Hofnagel für das Bündnis.

 

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Über 1.500 Unterschriften für Erhalt des Kleinbecker Parks

 Das Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“ sammelte binnen drei Wochen über 1.500 Unterschriften für den Bürgerantrag zum Erhalt des Wäldchens im Horstmarer Zentrum. Bürgerantrag und Unterschriften werden am 26. August an Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns überreicht.

Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Menschenkette um den Kleinbecker Park. Dazu ruft das Bündnis für Samstag, 24. August, um 11 Uhr auf. Mit 30 Plakaten im Stadtgebiet, einem Banner am Kreisverkehr bei der bft-Tankstelle sowie Flyern in hoher Auflage laden die Umwelt- und Klimaschützer alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich an der Aktion zur Rettung des Wäldchens zu beteiligen.

Mit der Menschenkette soll ein symbolisches Zeichen für den Erhalt der 100 Bäume im Zentrum Horstmars gesetzt werden. Die Teilnehmer werden klar und deutlich aber friedlich ihre Meinung zum Ausdruck bringen, dass der Park dauerhaft und vollständig erhalten bleiben soll. Er ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil von Horstmar, der nur ein wenig gepflegt werden muss.

Die Mitglieder des Bündnis-Lenkungskreises bedanken sich für die überwältigende Unterstützung aus der Bürgerschaft. Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Aral-Tankstelle, die bis heute allein schon 900 Unterschriften sammelten. Doch auch den vielen anderen Unterstützerinnen und Unterstützern sagen wir herzlichen Dank. Die Sprecher des Bündnisses Friedrich Angerstein, Johannes Hofnagel und Maurice Hansmeyer hoffen wie auch alle anderen Mitwirkenden darauf, dass die Entscheider in Sachen Kleinbecker Park die deutlichen Signale aus der Bürgerschaft aufnehmen, verstehen und ihre bisherigen Planungen zur Rodung der Fläche begraben.

Weitere Unterschriften für den Erhalt des Kleinbecker Parks werden noch bis zur Übergabe im Rathaus am 26. August gesammelt. Beispielsweise in Horstmar an der ARAL- und bft-Tankstelle (Preußenstraße) sowie am kommenden Samstag, 17. August, zwischen 10.30 bis 15 Uhr vor der Eisdiele am Kreisverkehr Baukelweg/ Preußenstr./Schlegelstraße. Außerdem können Bürger am Samstag in der Stadtmitte unterschrieben – nämlich in der Fußgängerzone vor dem dm-Markt zwischen 11 und 13 Uhr.

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Presse- und Bürgerinformation des Bündnis-Lenkungskreises nach seinem ersten Arbeitstreffen

Menschenkette um den „Kleinbecker Park“

Auf einen erfolgreichen Start blickt das neue Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“ zurück. Binnen einer Woche sammelten die Aktiven bereits rund 700 Unterschriften für den Erhalt der 100 Bäume im Herzen Horstmars.

Den nächsten Höhepunkt nach seiner Gründung am 24. Juli setzt das Bündnis am Samstag, 24. August. Für diesen Tag rufen die Aktiven alle Bürgerinnen und Bürger zu einer Menschenkette rund um den Kleinbecker Park auf. Die symbolische und friedliche Aktion zum Schutz des Wäldchens soll um 11 Uhr stattfinden. Für diese Aktion werden aktuell Plakate entworfen und Flyer gedruckt. Das Bündnis hofft auf eine rege Teilnahme und Unterstützung dieser symbolischen Rettungsaktion.

Weiterhin wird das Bündnis in der nächsten Woche einen öffentlichen Appell an alle wichtigen Akteure, die im Zusammenhang mit der Zukunft des Kleinbecker Parks stehen, senden. Dazu gehören die Ratsfraktionen und alle Ratsmitglieder, die Stadtspitze, der Grundstückseigentümer und der mögliche Investor. Der Appell zielt darauf ab, die Beteiligten mit guten Argumenten für den Erhalt des Kleinbecker Parks zu gewinnen und zusätzliche Wohnbebauung an anderen geeigneten Stellen in Lünen zu errichten. Ein gutes Beispiel in unmittelbarer Nähe ist das geplante Wohnquartier Preußenstraße (altes Coers-Gelände) mit rund 70 Wohneinheiten.

Weiterhin fragt das Bündnis in Kürze Gesprächstermine bei allen Ratsfraktionen, beim Bürgermeister und Technischen Beigeordneten sowie bei allen Bürgermeister-Kandidaten an – mit dem Ziel, die guten Argumente für den Erhalt des Kleinbecker Parks auch im persönlichen Gespräch vorzutragen.

Das neue Bündnis hat sich inzwischen auch organisatorisch breiter aufgestellt – und zwar mit einem elfköpfigen Lenkungskreis, der als erste Stabsstelle das Hauptarbeitsgremium bildet. Diesem gehören an: Friedrich Angerstein (Arbeitskreis für Umwelt und Heimat), Dr. Johannes Hofnagel (Vorsitzender der GFL-Ratsfraktion), Maurice Hansmeyer (Vorsitzender der Grünen Jugend Lünen), Pascal Rohrbach (FDP-Stadtverbandsvorsitzender), Gabi zum Buttel (Vorsitzende der Ratsfraktion Piraten / Freie Wähler), Sascha Gottwald, Ulrich Pietsch, Edith Freiberg, Sabine Rodorff, Andreas Dahlke, und ein Mitglied der Bewegung Fridays-For-Future-Lünen. Aus diesem Lenkungskreis wurde ein Sprecherteam gebildet. Dieses besteht aus Friedrich Angerstein, Dr. Johannes Hofnagel und Maurice Hansmeyer.

Unterschriften werden in den nächsten Wochen für den Bürgerantrag zum Erhalt des Parks an mehreren Stellen gesammelt. U.a. ist das Team „Rettet den Kleinbecker Park“ jeweils am Samstag, 3. und 10. August (10.30 bis 13 Uhr), vor der Eisdiele am Kreisverkehr Baukelweg/Preußenstraße/ Schlegelstraße vor Ort. Auch für Gespräche stehen wir dann gerne zur Verfügung.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Institutionen die Fragen oder Anregungen zur Rettungsaktion haben, könne sich gerne auch direkt bei Johannes Hofnagel melden (Tel. 02306 13862 oder email hofnagel@gfl-luenen.de).

 

Lünen, 30. Juli 2019         F. Angerstein, J. Hofnagel, M. Hansmeyer